Eine Libellengeburt

Die meisten Libellenarten leben in der Nähe von Gewässern wie Biotopen, Seeufern oder Flachmooren. Diese filigranen Insekten haben einen sehr speziellen Lebenslauf, der sich zu einem grossen Teil unter Wasser abspielt: Die Weibchen legen ihre Eier im Spätherbst auf Pflanzenteile knapp unter der Wasseroberfläche, wo sie überwintern. Im Frühjahr schlüpfen aus ihnen die Larven, die Wassernymphen, welche sich bis zum Herbst im Wasser entwickeln und nochmals überwintern. Im darauffolgenden Sommer kommt es schliesslich zur spektakulären Metamorphose:

Die Wassernymphe, auch Teufelsnadel genannt, kriecht meist in der Nacht an einem Schilfstängel aus dem Wasser empor und klammert sich daran fest. Die Verwandlung kann beginnen.

Im Verlauf des Morgens öffnet sich plötzlich der Nacken der Nymphe, aus der sich die schlüpfende Libelle, die Imago, unter ständig pumpenden Bewegungen aus der Hülle windet. Die vier weissen Fäden dienen als «Sicherheitsgurten».

Die «Sicherheitsgurten» sind nach der Überspannung gerissen und bleiben an der leeren Larve hängen. Die Libelle krümmt sich nach oben und krallt sich fest, damit sich die vier zerknitterten Flügel entfalten und trocknen können.

Nach gut zwei Stunden ist der ganze Spuk vorbei — die durchsichtigen Flügel sind jetzt ganz offen und trocken. Damit ist die Metamorphose beendet und die Libelle ist bereit für ihren Jungfernflug.

Die Abbildung zeigt ein Männchen der Plattbauch-gattung. Die Weibchen dieser Art sind braun gefärbt.

Eine der schönsten einheimischen Libellen ist die Gebänderte Prachtlibelle.

Autor und Fotos: Bert Inäbnit

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