UN-Resolution 64/292: Wasser als Menschenrecht
Alle Menschen haben das Recht auf sauberes Trinkwasser, sanitäre Einrichtungen, Unterkunft und grundlegende Dienstleistungen.
Ban Ki-moon, Generalsekretär der Vereinten Nationen (2007–2016)
Besonders für Kinder wie für dieses Mädchen im Tschad ist der Zugang zu sauberem Trinkwasser essenziell für ihre Gesundheit und ihr Überleben.
Foto: zVg/PartnerAid
Das Recht auf Zugang zu sauberem Wasser ist am 28. Juli 2010 durch die Resolution 64/292 von der Vollversammlung der Vereinten Nationen als Menschenrecht anerkannt worden. Es ist allerdings rechtlich nicht bindend oder einklagbar. Das sechste «Wasser und Sanitärversorgung für alle».
Von diesem Ziel sind wir weit entfernt, obwohl 71 Prozent der Erdoberfläche von Wasser bedeckt sind. Weniger als drei Prozent bestehen aus Süsswasser, wovon grosse Teile an den beiden Polen als Eis gespeichert oder anderweitig gebunden sind. Dies bedeutet, dass gerade mal 0,03 Prozent für die Menschen als Trinkwasser verfügbar ist.
Der Wasserverbrauch nimmt weltweit zu. Die Hauptgründe dafür sind das Bevölkerungswachstum und der Klimawandel. Um mehr Menschen zu ernähren, müssen mehr Nahrungsmittel angebaut werden. Und wegen der klimatischen Veränderungen fallen in vielen Gebieten noch weniger Niederschläge. Dies verschärft die Wasserknappheit sowie die Konkurrenz um die Wasserressourcen. Betroffen sind vor
allem Familien in den ärmeren ländlichen Regionen Afrikas, Lateinamerikas und Asiens.
Quellen: un.org; unicef.de; helvetas.ch
Wasserverbrauch und virtuelles Wasser
Von den in der Schweiz täglichen pro Person gebrauchten 163 Litern Wasser fallen erstaunliche 40 Liter für die Toilettenspülung, 35 Liter für die Körperreinigung und 18 Liter für die Waschmaschine an. Obwohl der Wasserverbrauch bei uns aufgrund wassersparender Geräte und anderer Massnahmen kontinuierlich sinkt, sollten wir in Betracht der weltweiten Wasserkrise mit unseren Ressourcen sparsam und respektvoll umgehen.Umso mehr als beim Verbrauch nicht nur das Wasser zum Trinken, Kochen, Waschen, Duschen und für die Toilette ins Gewicht fällt, sondern auch das «virtuelle» Wasser, welches indirekt zur Produktion von Lebensmitteln und anderen Konsumgütern in der Schweiz oder im Ausland erforderlich ist. Dies ist besonders in Produktionsgebieten, wo das Wasser von Grosskonzernen kontrolliert wird und Wasserknappheit herrscht, ein Problem. Wenn dieses Wasser in den Tagesbedarf der Schweizer Bevölkerung mitgerechnet wird, kommen wir auf stolze 4200 Liter pro Tag und Kopf!
Virtueller Wasserfussabdruck:
Autor: Martin Gurtner-Duperrex