Die Wasserkraftmaschine Mensch

Wasser löscht nicht nur den Durst, sondern spielt als Lebensgrundlage und für das Funktionieren des menschlichen Körpers eine entscheidende Rolle. Dr. med. Walter Raaflaub, Buchautor und Arzt für Allgemeine
Medizin FMH mit eigener Praxis in Schönried (1990–2006), gibt darüber Auskunft, was es im Zusammenhang mit Wasser für unsere Gesundheit zu beachten gilt.

Walter Raaflaub, wie erklären Sie sich die herausragende Rolle des Wassers im menschlichen Körper?

Wo Wasser ist, ist auch Leben in irgendeiner Form möglich. Wasser enthält je nach Ort mehr oder weniger Nähr- oder Mineralstoffe. Entscheidend ist, dass unser Organismus diese nicht selbst herstellen kann. Sie müssen mit dem Trinkwasser, aber einige auch mit der Nahrung zugeführt werden.

Welche Nähr- und Mineralstoffe sind im Wasser enthalten?

Natürliches Wasser enthält Mengenelemente wie Chlor, Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium, Schwefel, Phosphor und einige weitere Spurenelemente wie Eisen, Jod, Kobalt, Kupfer, Lithium oder Selen. Bei Mengenelementen liegt der Anteil im Körper bei mehr als 50 Milligramm pro Kilo Körpergewicht, bei Spurenelementen weniger. Daneben finden sich Rückstände von Ton oder Erde und/oder auch Bakterien oder Verschmutzungen. 

Für welche Organe oder Körperteile sind diese Stoffe wichtig?

Kalzium wird für den Knochen- und Zahnaufbau benötigt, Jod zur Herstellung der Schilddrüsen-
hormone. Magnesium ist für sehr viele Eiweisse ein wichtiger Hilfsstoff zur Produktion von Enzymen, die im Stoffwechselprozess eine grosse Rolle einnehmen, zum Beispiel im Nervensystem. Lithium ist wichtig für das Gehirn und Natrium hilft bei der Stabilisierung des Wasserhaushaltes.

Als Einheimischer sehe ich fürs Trinken von Mineralwasser keine Vorteile. 

Dr. Walter Raaflaub

Was passiert, wenn man zu wenig trinkt?

Trinkt man zu wenig, funktioniert der Körperhaushalt nicht mehr normal. Es kommt zu Verschiebungen des Körperwassers in die Körperzellen hinein, um deren Funktion zu erhalten. Dies hat eine Abnahme des Urins, Verstopfung, Verminderung der Hautspannung und trockene Schleimhäute zur Folge. Der Blutdruck sinkt, es kann zu Bewusstseinstrübungen und Kollaps führen.

Woher kommt das Durstgefühl?

Da durch Wassermangel im Blut die Salzkonzentration im Blut steigt, werden bestimmte Zellen im Zwischenhirn und in der Leber gereizt. Diese beeinflussen ein Hormon, welches das Durstgefühl auslöst. Zudem werden in Blutgefässen in der Nähe des Herzens und in den Nieren Zellen gereizt, die auf die abnehmende Füllung des Kreislaufes reagieren.

Wie viel Wasser pro Tag sollten wir trinken?

Der tägliche Flüssigkeitsbedarf sollte bei drei Litern liegen. Darin ist aber auch die Flüssigkeit enthalten, die wir mit fester Nahrung zu uns nehmen. Insbesondere Früchte und Gemüse können bis zu neunzig Prozent und mehr aus Wasser bestehen – sogar eine Banane noch zu 57 Prozent. 

Man stelle nach dem Aufstehen eine mit Wasser gefüllte Anderthalbliterflasche auf den Tisch. Sie soll am Abend leer sein. Gelingt der Test?

Buchautor Dr. Walter Raaflaub trinkt am liebsten Leitungswasser.

Autor: Martin Gurtner-Duperrex; Foto: Sven Pieren, Müller Medien AG, Gstaad

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