Das Schreinerhandwerk
Um den eidgenössischen Fähigkeitsausweis Schreiner/Schreinerin EFZ zu erwerben, bedarf es Fleiss und Ausdauer. An der Lehrabschlussfeier (2021) des Schreinermeisterverbandes Berner Oberland durften 39 Jungschreiner ihren Fähigkeitsausweis entgegennehmen. Eine der Tüchtigen heisst Binia Reichenbach aus dem Turbach.
Wie entwickelte sich die Berufswahl?
Lange wusste ich nicht, was ich machen möchte! Ich schnupperte in einem Malerbetrieb, in einer Gärtnerei, bei einem Milchtechnologen, in einer Apotheke und in einer Bank. Meine Mutter unterstützte mich in der Entscheidfindung. Der Berufsberater sah mich auch als Velomechanikerin oder Schreinerin. Als naturverbundener Mensch entschloss ich mich zu einer Schnupperlehre in der Schreinerei Hauswirth in Saanen. Das Werken mit Holz gefiel mir auf Anhieb. Offenbar passte ich ins Team, denn ich erhielt einen Lehrvertrag.
Wie gestaltete sich die vierjährige Lehrzeit?
Im ersten Lehrjahr lernt man das Handwerk Schritt um Schritt. Von den kleinen Dingen nähert man sich anspruchsvolleren Arbeiten. Der Lehrmeister führt behutsam und geduldig durch die Arbeitsprozesse. Ab zweitem Lehrjahr darf man die Kehlmaschine bedienen, sofern man den Ausbildungskurs absolviert hat. Das dritte Ausbildungsjahr mit einer Teilprüfung und das vierte mit Maschinenausbildungskursen waren recht fordernd.
Was schreinerst du am liebsten?
Während der Lehre war ich tendenziell «i dr Bude». Daher schreinere ich sehr gerne Elemente für den Innenausbau: Türen, Schränke und Tische. Die Wünsche unserer Kunden werden in Werkplänen festgehalten. Meine bevorzugten Arbeiten sind jene, bei denen verschiedene Hölzer zur Anwendung kommen. Das Hobeln von Fichten- und Eichenholz entspricht meiner Vorstellung vom Schreinern.
Binia Reichenbach – von der «Stiftin» zur Schreinerin EFZ
Geburtsjahr: 2001
Wohnort: Turbach
Hobbys: Skitouren, Bergsteigen
Die Arbeit im Bauernbetrieb ihrer Eltern kann auch zu den Hobbys von Binia gezählt werden. Binia liebte als Kind die Farbe Blau, mittlerweile hat sie es gerne bunt, isst im Winter gerne Käsefondue, im Sommer Salate und jederzeit zum Znüni oder Zvieri einen Apfel. Binia absolvierte ihre Schreinerlehre bei Arnold und Hanspeter Hauswirth, Schreinerei in Saanen.
Beratung: Hanspeter Hauswirth, Schreinerei GmbH, Saanen; Interview mit Binia Reichenbach, geführt von Eugen Dornbierer-Hauswirth; Autor: Eugen Dornbierer-Hauswirth
Fotos: Internetseite Schreinerei Hauswirth, Fotos Binia Reichenbach und Abschlussarbeit: Eugen Dornbierer-Hauswirth