Wassernutzung in der Gemeinde Gsteig

Die Gewässer der Gemeinde Gsteig werden von drei Gesellschaften zur Stromerzeugung genutzt. Die Saane von der Kraftwerk Sanetsch AG, der Arnensee von der Romande Energie SA und der Reuschbach von der Elektrizitätsgenossenschaft Gsteig (EGG). Letztere ist die einzige, deren Eigentümer (grossmehrheitlich) in der Gemeinde Gsteig ansässig sind. Sie existiert seit 1947.
Mit ihren drei Stromerzeugungsanlagen deckt die EGG knapp die Hälfte des Verbrauchs in der Gemeinde Gsteig. Zur Stromerzeugung tragen die einzelnen
Anlagen wie folgt bei:

Im letzten Jahr wurde eine neue Fotovoltaikanlage realisiert, die den Anteil an Sonnenstrom auf 4 Prozent gesteigert hat.
Das gesamte Kraftwerk wurde in den Jahren 2014/2015 für rund
4 Mio. Franken komplett erneuert. Einzig die Druckleitung, welche 2004 komplett erneuert wurde, blieb bestehen. Die neue Zentrale des Kleinwasserkraftwerks beinhaltet nebst den Maschinen zur Stromerzeugung Büroarbeitsplätze, ein grosses Sitzungszimmer, eine Werkstatt und im Untergrund Materiallager.
Auf dem südlichen Dachteil der Zentrale wurde mit dem Neubau eine Fotovoltaikanlage integriert. Im Jahr 2010 baute die EGG im
Innergsteig ein Trinkwasserkraftwerk, welches das ganze Jahr hindurch Strom für ca. 40 Haushaltungen liefert und dafür das Überwasser der Trinkwasserfassung Burg nutzt.

Die im Jahre 2014 neu gebaute Zentrale in Gsteig. Die Turbinen befinden sich im Untergeschoss des linken Gebäudeteils. Im rechten Teil im Erdgeschoss ist die Werkstatt und in den oberen zwei Etagen sind die Arbeitsplätze und das
Sitzungszimmer.

Auf dem Heiti in Gsteig wird dem Reuschbach das Wasser für das Kleinwasserkraftwerk entnommen.
Ein Fischpass (links der Strasse) garantiert den Fischen das Weiterkommen bis in die Reusch. Das Gefälle zur Zentrale von 45 m erlaubt eine jährliche Stromproduktion von durchschnittlich gut 2,3 Mio. kWh.

Der Vorstand der EGG vor den zwei Turbinen. Links die Francis- und rechts (blau) die Durchströmturbine. Mit diesen neuen Turbinen sowie der Automation konnte die Stromproduktion um 40 Prozent gesteigert werden.

Autor und Fotos: Gemeinde Gsteig