Wasserkraftwerk Sanetsch: von der Turbine zum Strom

Turbine
Gewicht Peltonrad: 2,1 t
Schaufelzahl Peltonrad: 24
Leistung: 25 000 PS

Generator
Gewicht Rotor: 30 t
Leistung: 18 000 kW

1.

Über die Druckleitung stürzt das Wasser vom Sanetsch-Stausee hinunter zum Wasserkraftwerk im Innergsteig. Durch den Kugelschieber, der den Zugang öffnet oder sperrt, fliesst es mit einem beachtlichen Wasserdruck von82 bar in die Anlage.

2.

Der Wasserstrahl wird mit 415 km/h durch zwei Düsen auf die Schaufeln des Peltonrades der Turbine gelenkt – eine von oben, die andere von unten. Im linken Bild ist oberhalb die Düsennadel zu sehen, darunter befinden sich die einzelnen Schaufeln. Die untere Düse befindet sich im Untergeschoss und ist nicht sichtbar.

3.

Beim Auftreffen des Wasserstrahls auf die Schaufeln wird das Peltonrad in eine Drehbewegung versetzt. Der Wasserdurchfluss beträgt 2600 l pro Sekunde, die Anzahl Radumdrehungen 750 pro Minute.

4.

Das Wasser kehrt nach getaner Arbeit in den natürlichen Wasserkreislauf zurück. Hier fliesst das Unterwasser bei Volllast neben dem Werk in die Saane. 

5.

Über die Antriebswelle der Turbine wird der Generator zur Stromerzeugung in Gang gesetzt. Elektrischer Wechselstrom wird induziert, indem durch das Drehen des Rotors (mit den roten Schaufeln) und des darin geregelten Magnetfeldes die Elektronen in den Kupferdrahtspulen (im Hintergrund) in Bewegung versetzt werden.

6.

In der Schaltanlage im Untergeschoss wird der vom Generator erzeugte 16 000-Volt-Strom geschaltet. Dieser Strom wird an den Transformator ausserhalb des Gebäudes weitergeleitet. Er kann auch direkt ins örtliche Netz eingespeist werden, z.B. bei einem Blackout oder bei Wartungsarbeiten am Netz.

7.

Im Transformator wird der Strom in eine Spannung von 50 000 Volt gewandelt, damit er besser und mit ­weniger Verlust transportiert werden kann, und über eine Hochspannungsleitung an die Unterstation Saanen in der Gruben geliefert. Von dort wird er in das örtliche Stromnetz oder via Unterstation Gstaad (hinter dem Freibad Saanen) über Höchstspannungsleitungen in die Zentrale Mühleberg eingespeist und/oder übers Wallis beispielsweise nach Italien exportiert.

Autor: Martin Gurtner-Duperrex; Fotos: Martin Gurtner-Duperrex; Fotos 2, 4, 5: zVg