Trinkwasser aus dem Ent- stehungsgebiet der Saane
Die Saane entspringt nicht aus einem Loch in der Felswand, aus dem Wasser herausschiesst, sondern unscheinbar aus einem ersten Rinnsal, das mit jedem Quadratmeter anschwillt und irgendwann in den Niederlanden mit dem Rhein in die Nordsee fliesst. Die Quelle der Saane befindet sich auf über 2200 m ü. M. oberhalb des Sanetsch-Stausees auf Walliser Boden. Weiter unten, wo die Saane längst ein reissender Bergbach ist, befindet sich die Quelle der Wasserversorgung Gsteig.
Ohne Wasser
kein Leben.

Umweltgifte im Trinkwasser
Aufgrund der Lage der Quellen in Gsteig und Feutersoey ist die Gefahr einer Belastung durch Rückstände von Pestiziden, Fungiziden und anderen chemischen Stoffen sehr gering. Im Gegensatz zum Schweizer Mittelland wird im Umfeld dieser Quellfassungen weder intensive Landwirtschaft noch Industrie betrieben, in denen solche Stoffe eingesetzt werden. Jedoch geraten auch unsere Wasserfassungen immer mehr unter Druck, da der Schadstoffeintrag durch die Luft und den Regen auch abgelegene Gebiete erreicht. Es sollte unser Ziel sein, wo immer möglich auf chemische Stoffe zu verzichten, damit die Wasserversorgung auch in Zukunft einwandfreies Trinkwasser ohne aufwendige Aufbereitung liefern kann.
Geschichte der Wasserversorgung
Bis zu Beginn der 60er-Jahre waren nur private Wasserversorgungen in der Gemeinde Gsteig vorhanden. Aufgrund des Wassermangels in den Jahren 1957/58 liess die Gemeinde ein generelles Wasserprojekt erstellen. 1961 wurde mit der Planung und 1962 mit dem Bau der Wasserversorgung der Gemeinde Gsteig begonnen. Heute werden in der Gemeinde Gsteig ca. 700 Personen mit reinem Quellwasser aus der öffentlichen Wasserversorgung versorgt.
Trinkwasserqualität
Trinkwasser ist das wichtigste und am besten kontrollierte Lebensmittel der Schweiz. Aufgrund der Topografie und Lage der Quellen geniessen die Konsumenten in Gsteig und Feutersoey 100 Prozent Quellwasser, das ohne jegliche Behandlung und Aufbereitung abgegeben werden kann.
Qualität und Versorgungssicherheit
Qualitätssicherung und Selbstkontrolle gewähren eine sichere Trinkwasserversorgung und eine einwandfreie Trinkwasserqualität über 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr. Onlineüberwachung und regelmässige Wasseranalysen leisten dazu einen wichtigen Beitrag.
Klimawandel und Versorgungssicherheit
Der Klimawandel stellt auch die Wasserversorgungen vor neue Herausforderungen. Regelmässige Messungen der Grundwasserspiegel und der Quellschüttungen liefern dazu grundlegende und wichtige Daten. So können frühzeitig Massnahmen getroffen werden, um Engpässen bei der Trinkwasserversorgung vorzubeugen.
Autor und Fotos: Martin Gurtner-Duperrex; Foto «Quellen»: zVg