Die Abwasserreinigungsanlage ARA Saanen
Als eigenständiger Aussenbetrieb der Gemeinde Saanen beschäftigt die ARA Saanen drei Mitarbeitende. Wie die Wasserversorgung beansprucht sie keine Steuergelder, sondern wird über die Abwassergebühren selbstfinanziert. Die Biologie der ARA reinigt das Abwasser der drei Gemeinden Gsteig, Lauenen und Saanen. Abwasser ist Schmutzwasser, das in den Toiletten, Haushalten sowie Gewerbebetrieben anfällt und separat über die Schmutzwasser- oder Mischwasserkanalisation einer ARA zugeleitet wird.
Wie funktioniert eine Kläranlage?
Die ARA Saanen reinigt das Wasser mechanisch, biologisch und chemisch. Zur Sicherstellung des Betriebs ist die Reinigung auf zwei Strassen mit jeweils zwei Biologiebecken aufgeteilt.
Zulauf und
Regenbecken
Über die Schmutzwasserkanalisation gelangt das Abwasser über den Zulauf in die ARA. Maximal können 330 Liter pro Sekunde zugeführt werden. Bei grösserem Zufluss, zum Beispiel nach starkem Regen, wird der Überschuss in das Regenbecken (rechts unten) abgeleitet und später behandelt.



Zulauf und Regenbecken
Über die Schmutzwasserkanalisation gelangt das Abwasser über den Zulauf in die ARA. Maximal können 330 Liter pro Sekunde zugeführt werden. Bei grösserem Zufluss, zum Beispiel nach starkem Regen, wird der Überschuss in das Regenbecken (rechts unten) abgeleitet und später behandelt.


Rechen
Die Rechenanlage sortiert Grobstoffe heraus. Gewaschen und gepresst werden sie mit dem Hauskehricht verbrannt. Feuchttüchlein, Hygieneartikel, Wattestäbchen und vieles mehr (wie auf der Abbildung aus der Sammlung der ARA) gehören deshalb nicht in die Toilette!



Rechen
Die Rechenanlage sortiert Grobstoffe heraus. Gewaschen und gepresst werden sie mit dem Hauskehricht verbrannt. Feuchttüchlein, Hygieneartikel, Wattestäbchen und vieles mehr (wie auf der Abbildung aus der Sammlung der ARA) gehören deshalb nicht in die Toilette!


Sand- und Fettfang
(30 Minuten bis 2 Stunden)
Um Verstopfungen und unnötigen Verschleiss zu vermeiden, werden in der mechanischen Reinigungsstufe das Fett und der Sand, der vor allem bei Regen anfällt, aus dem Abwasser getrennt. Der Sand, jährlich 18 Tonnen, wird in den Trichter oben links gepumpt und als Hauskehricht verbrannt. Das schwimmende Fett (auf dem Foto rechts) wird mit einem Räumschild über eine Leitung in den Faulturm abgeleitet.


Sand- und Fettfang
(30 Minuten bis 2 Stunden)
Um Verstopfungen und unnötigen Verschleiss zu vermeiden, werden in der mechanischen Reinigungsstufe das Fett und der Sand, der vor allem bei Regen anfällt, aus dem Abwasser getrennt. Der Sand, jährlich 18 Tonnen, wird in den Trichter oben links gepumpt und als Hauskehricht verbrannt. Das schwimmende Fett (auf dem Foto rechts) wird mit einem Räumschild über eine Leitung in den Faulturm abgeleitet.

Vorklärbecken
(1 bis 5 Stunden)
Absetzbarer, ungelöster Schmutzstoff sinkt im Vorklärbecken in die Schlammtrichter ab (Foto unten links) und wird über den Schlammschacht via Eindickung in den Faulturm transportiert. Schwimmende Schmutzteilchen werden von einem Schild unter der Räumerbrücke (auf der rechten Abbildung hinten) abgefangen und ebenfalls dem Schlammschacht zugeführt.



Vorklärbecken
(1 bis 5 Stunden)
Absetzbarer, ungelöster Schmutzstoff sinkt im Vorklärbecken in die Schlammtrichter ab (Foto unten links) und wird über den Schlammschacht via Eindickung in den Faulturm transportiert. Schwimmende Schmutzteilchen werden von einem Schild unter der Räumerbrücke (auf der rechten Abbildung hinten) abgefangen und ebenfalls dem Schlammschacht zugeführt.


Belebungsbecken
(1 bis 5 Stunden)
Hier werden die verbleibenden Schadstoffe, vor allem menschliche und tierische Ausscheidungen, durch 15 Tonnen Bakterien und Mikroorganismen biologisch abgebaut (auf der Abbildung Glockentierchen unter dem Mikroskop), wobei sogenannter Belebtschlamm entsteht. Da die
Bakterien Sauerstoff brauchen, wird das Becken (auf dem Foto rechts leer) über die Belüftungsanlage am Boden künstlich belüftet.



Belebungsbecken
(1 bis 5 Stunden)
Hier werden die verbleibenden Schadstoffe, vor allem menschliche und tierische Ausscheidungen, durch 15 Tonnen Bakterien und Mikroorganismen biologisch abgebaut (auf der Abbildung Glockentierchen unter dem Mikroskop), wobei sogenannter Belebtschlamm entsteht. Da die
Bakterien Sauerstoff brauchen, wird das Becken (auf dem Foto rechts leer) über die Belüftungsanlage am Boden künstlich belüftet.


Nachklärbecken
(2 bis 10 Stunden)
Der Belebtschlamm sinkt im Nachklärbecken auf den Boden ab und wird zurück in das Belebungsbecken geleitet, wo der Kreislauf der biologischen Reinigung weitergeht. Überschüssiger Schlamm wird in den Faulturm geleitet. Das gereinigte Wasser fliesst über Überfallrinnen und den Vorfluter, d.h. den Ablauf (links im Bild), in die Saane ab.


Nachklärbecken
(2 bis 10 Stunden)
Der Belebtschlamm sinkt im Nachklärbecken auf den Boden ab und wird zurück in das Belebungsbecken geleitet, wo der Kreislauf der biologischen Reinigung weitergeht. Überschüssiger Schlamm wird in den Faulturm geleitet. Das gereinigte Wasser fliesst über Überfallrinnen und den Vorfluter, d.h. den Ablauf (links im Bild), in die Saane ab.

Faulung
(20 bis 30 Tage)
Der Klärschlamm — er wird über den Schlammschacht zugeleitet (links) — sowie die Speiseabfälle der Hotellerie werden im Faulturm durch Bakterien abgebaut. Bei diesem anaeroben Faulprozess, d.h. unter Ausschluss von Sauerstoff, entsteht bei einer Temperatur von ca. 38 Grad Celsius als Abbauprodukt Methangas. Dieses Biogas wird in den eigenen Blockheizkraftwerken zu Energie umgewandelt (Gasspeicher links vom Faulturm). Der Wärme- und Strombedarf der ARA wird dadurch zu 110 Prozent gedeckt. Der ausgefaulte Schlamm — im Schnitt jährlich rund 1000 Tonnen — wird entwässert und von der KVA Thun als Brennstoff verwertet (Bild rechts).



Faulung
(20 bis 30 Tage)
Der Klärschlamm — er wird über den Schlammschacht zugeleitet (links) — sowie die Speiseabfälle der Hotellerie werden im Faulturm durch Bakterien abgebaut. Bei diesem anaeroben Faulprozess, d.h. unter Ausschluss von Sauerstoff, entsteht bei einer Temperatur von ca. 38 Grad Celsius als Abbauprodukt Methangas. Dieses Biogas wird in den eigenen Blockheizkraftwerken zu Energie umgewandelt (Gasspeicher links vom Faulturm). Der Wärme- und Strombedarf der ARA wird dadurch zu 110 Prozent gedeckt. Der ausgefaulte Schlamm — im Schnitt jährlich rund 1000 Tonnen — wird entwässert und von der KVA Thun als Brennstoff verwertet (Bild rechts).


Autor und Fotos: Martin Gurtner-Duperrex; Fotos zVg: 4 links, 5