
Das Biotop und seine Bewohner
Natürliche und künstlich angelegte Biotope, auch wenn sie noch so klein sind, sind für die Biodiversität von grosser Wichtigkeit. Das Wort Biotop kommt aus dem Griechischen und wird aus «bios» (Leben) und «topos» (Ort) zusammengesetzt. Diesen abgegrenzten Lebensraum, wo Algen, Insekten, Fische und Bakterien miteinander im und am Wasser leben, nennt man Biozönose. Biotop und Biozönose bilden zusammen ein Ökosystem. Biotope mit Schilfbestand sind ideale Lebensorte für teils gefährdete Vogelarten sowie andere Tiere und Insekten.

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Bergmolch
Der Bergmolch ist einer der sechs in der Schweiz vorkommenden Molcharten. Es ist der häufigste und farbigste Molch, der bis auf eine Höhe von 2300 m ü. M. anzutreffen ist. Die Abbildung zeigt ein Weibchen, Männchen besitzen einen farbigen Rückenkamm.
Frösche sind überall zu Hause, wo es Wasser gibt — Ausnahmen sind kalte Gebirgsbäche und tiefe Seen. Biotope und feuchte Wiesen sind typische Orte, wo man dem häufig vorkommenden Grasfrosch begegnet. Seine Zeichnung und die Farbe können sehr variabel sein.

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Grasfrosch

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Kaulquappen
Kaulquappen, in Mundart «Rossnägel», schlüpfen nach drei bis vier Wochen aus den von den Froschweibchen abgelegten Laichballen, die bis zu 3000 Eier enthalten können. Sukzessiv entwickeln sie sich in der Folge zum Frosch, was in der Regel je nach Froschart ca. zehn bis zwölf Wochen dauert.
Wasserläufer (lateinisch Gerridae) sind spezialisierte Insekten mit langen Beinen, mit welchen sie sich flink und anhand der Oberflächen- spannung auf dem Wasser bewegen können, ohne dabei einzusinken. Man findet sie meistens auf kleinen Tümpeln und Biotopen, wo sie sich von Kleinstinsekten ernähren, die sie auf der Wasseroberfläche erhaschen oder die ertrunken sind. Wasserläufer treten erst in Erscheinung, wenn die Wassertemperatur ca. 12 bis 15 Grad Celsius erreicht. Sie sind recht häufig in kleineren Gruppen anzutreffen.

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Wasserläufer

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Köcherfliege
Die unscheinbaren Köcherfliegen sind mit über 1200 Arten in ganz Europa verbreitet. Die Weibchen legen ihre Eier in das Wasser, aus denen sich raupenähnliche Insekten entwickeln. Um nicht von Fischen und anderen Wasserräubern gefressen zu werden, bauen sie sich mittels eines Drüsensekrets einen Schutzköcher aus kleinen Steinchen, wie er auf der Abbildung zu sehen ist.
Für den Graureiher, der früher Fischreiher genannt wurde, sind Biotope wie ein gedeckter Tisch, auf dem sie sich von Fröschen, Molchen und anderen Wassertieren ernähren. Sehr oft kann man ihn auch auf dem Land beobachten, wo er ähnlich einer Katze auf Mäusefang geht.

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Graureiher
Autor und Fotos: Bert Inäbnit; Foto 4: Kerem S. Maurer